Nuoro

Ein kleines Städtchen im Zentrum Sardiniens, eine wichtige Hauptstadt der Kultur mit vielfältigen Traditionen, die noch Spuren ihrer tausendjährigen Geschichte bewahrt. Nicht versäumen darf man einen Besuch des MAN-Museums, des Museo Regionale Etnografico, der Piazza Sebastiano Satta und des Monte Ortobene.

Die Stadt Nuoro

Zeugnisse ihrer antiken Ursprünge finden sich sowohl in den historischen Vierteln „San Pietro“ und „Seuna“ als auch in der archäologischen Stätte innerhalb des Stadtparks „Tanca Manna“, die sich durch die wunderbare Nuraghe auszeichnet, die auf dem gleichnamigen Hügel steht und von der aus man einen spektakulären Blick auf die Berge und die Stadt hat.

Das Museo Nazionale Archeologico bewahrt interessante Fundstücke auf und zeigt eine übersichtliche Synthese der prähistorischen und nuragischen Geschichte des ganzen Gebietes. Das Museo Regionale Etnografico hat eine reiche Sammlung von Kunsthandwerk und Trachten. Das MAN-Museum ist mit seiner ständigen Sammlung und den vielen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst ein wertvoller Bezugspunkt für die sardische Kunst.

Architektur

Von architektonischem und künstlerischem Interesse sind zweifellos die beiden Gnadenkirchen, der Dom (bzw. die Kathedrale) aus dem neunzehnten Jahrhundert, die Kirche von San Carlo, die kleinen Landkirchen der Solitudine, mit den sterblichen Überresten von Grazia Deledda, und von Valverde. 

Persönlichkeiten

Eine der bekanntesten Bürgerinnen von Nuoro ist Grazia Deledda, die 1926 den Nobelpreis für Literatur erhielt. Ihr zum Museum umgestaltetes Haus kann man besichtigen. Von großem Interesse sind auch die Werke des Bildhauers Franceso Ciusa, unter denen die „Mutter des Ermordeten“ hervorsticht; diese Skulptur ist zusammen mit seinen anderen Werken in dem nach ihm benannten Museum ausgestellt, wo man auch wichtige Wechselausstellungen besuchen kann, die in den eindrucksvollen Räumen des früheren Gerichtsgebäudes untergebracht sind.

Berühmt sind auch die kraftvollen und intensiven Gedichte von Sebastiano Satta, dessen Andenken sein Freund Francesco Ciusa ein skulpturales Denkmal gewidmet hat, das im Stadtpark des Hügels Sant’Onofrio besichtigt werden kann. Die Skulpturen von Costantino Nivola, aus Stein und Bronze, prägen das Bild der Piazza Sebastiano Satta. In Orani, einer Ortschaft in der Nähe von Nuoro, kann man die Sammlung des Museo Costantino Nivola besichtigen. 

 

Das große kulturelle Ferment und eine künstlerische Produktion von internationalem Niveau ließen den Beinamen „sardisches Athen“ für Nuoro entstehen, den es bis heute trägt, dank der Werke von bedeutenden zeitgenössischen Persönlichkeiten sowohl im künstlerischen als auch im literarischen Bereich. 

Feste und Jahrmärkte

Der Reiz des Alten zeigt sich auch anlässlich der Feste. Mitte Januar, zur Festa di Sant’Antonio Abate, werden in den Stadtvierteln große Holzfeuer (sos focos) errichtet und „Fava e lardu“ (Saubohnen mit Schmalz), Wein und „Pane carasau“ (Brot mit Käse) angeboten. Um das Feuer herum gibt es Gesänge, sardische Tänze und das unverzichtbare Morra-Spiel.
Im Karneval treten neben den neuen Kostümen auch die alten tragischen Masken auf, darunter die Mamuthones, Boes, Merdules, Turpos und Tamburinos, deren Ursprünge auf die dionysischen Mysterienriten zurückgehen. In Mamoiada, einer nicht weit von Nuoro entfernten Ortschaft, kann man das Museum der traditionellen Masken besuchen.
Bei der Sagra del Redentore, Ende August, werden die religiösen Prozessionen von einer Parade traditioneller Kostüme aus allen Teilen Sardiniens flankiert, gefolgt bis spät in die Nacht von typischen Liedern und Tänzen.

 

Im November, zum Fest der Madonna delle Grazie, bringen 12 junge Leute aus Nuoro, gekleidet in traditioneller Tracht, der Heiligen Jungfrau 12 Kerzen als Opfergabe dar, die für die gleiche Anzahl von Bezirken der Stadt stehen. Im gleichen Zeitraum werden anlässlich der Veranstaltung Herbst in Barbagia die Höfe (Cortes) der alten Häuser des historischen Zentrums geöffnet; für die Touristen ist es eine unverzichtbare Gelegenheit, die authentischen Traditionen und das lokale Handwerk besser kennenzulernen und etwas über die Bräuche und Gewohnheiten der Einwohner zu erfahren, auch durch die Verkostung typischer Produkte.

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